Martin Fritsche - HF Produktdesign
Martin Fritsche ist ein Mann der Praxis. Er ist gelernter Schreiner und baut unter anderem Haustüren, Schränke, Kommoden und Küchen. In der Firma in Flawil betreut er zudem Lernende und ist Werkstatt-Leiter. Doch der 32-Jährige will mehr. «Ich will meinen Horizont erweitern und andere Materialien kennen lernen», meint Martin Fritsche. «Meine Kompetenz liegt im Holz, aber es gibt noch so viel mehr.»
Durch einen Kollegen wurde er auf das Angebot der Schule für Gestaltung in Maienfeld aufmerksam. «Sie hat einen guten Ruf. Alternativen wären St. Gallen oder Zürich gewesen, aber das wollte ich nicht», berichtet Martin Fritsche. Die eineinhalb Stunden Weg pro Studientag nutzt er mit Vorbereitungen, Lernen oder für Hörbücher. Während der letzten Projektwoche parkte er mit dem VW-Bus auf dem Parkplatz des Technologie-Zentrums an der Försterschule. «Wir haben zusammen gegrillt und die Gemeinschaft genossen – quer durch alle Semester und auch mit Studierenden der Försterschule.» Theoretisch hätte er im Internat schlafen können, das auch den Studierenden der Schule für Gestaltung zur Verfügung steht. «Meine Büsli-Lösung war super. In Absprach mit dem Fachvorsteher durfte ich die Infrastruktur des Technologiezentrums nutzen und dort duschen.»
Tempi Passati. Seit einem Jahr ist auch die Schule für Gestaltung im Home Learning. Das bedauert Martin Fritsche sehr, denn das Schulhaus im Alten Rathaus von Maienfeld gefällt ihm sehr gut. «Es ist einmalig in der Schweiz.» Der Unterricht funktioniert gut, «wir können das Material kaufen und bekommen die Ausgaben zurückerstattet.» Bei Bedarf kann man auf Anmeldung im Technologiezentrum der Försterschule die Maschinen benutzen, aber davon hat er bisher nicht Gebrauch gemacht.
So hat Martin Fritsche zum Beispiel ein Serviergeschirr gestaltet und hergestellt. Dennoch bleibt ein Wehrmutstropfen: «Ich vermisse die kreativen Diskussionen, andere Meinungen und das gemeinsame Arbeiten an verschiedenen Projekten. Und natürlich fehlt die Atmosphäre im Alten Rathaus Maienfeld. Es war super dort. Jetzt ist es eher zäh.»