Michael Angehrn - Abschluss 2019
«Wenn man mit Wille und Freude bei der Sache ist, kommt man weiter»
Michael Angehrn war zehn Jahre alt, als er seinen Berufswunsch klar formulieren konnte: Er wollte etwas mit Holz machen. Mittlerweile ist er 24 Jahre alt. Er arbeitet mit Holz und klettert dabei unaufhörlich die Karriereleiter hoch. Auch dank Weiterbildungen der ibW.
«Holz ist ein warmer Baustoff, den man in Verbindung mit der heutigen Technik vielseitig einsetzen kann», sagt Michael Angehrn. Holzbau-Planung fasziniert ihn, weil sie gute Lösungen ermögliche, die auch wirtschaftlich «verheben». «Der Grundgedanke ist ein nachhaltiger Rohstoff.» Nicht zuletzt aus diesen Gründen boomt heute der Holzbau. «Die Branche hat sich stark entwickelt, zum Beispiel im Brand- und im Schallschutz, das gab viel frischen Wind. Der Innovationsfunke wurde gezündet. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Vor sieben Jahren haben wir im Unternehmen vielleicht mal ein bis zwei Häuser in Holzrahmenbauweise umgesetzt, heute realisieren wir vornehmlich grosse Projekte.»
Michael Angehrn ist nach der Lehre bei der Mock Holzbau AG in Gossau eingestiegen und ist der Firma bis heute, also seit rund sechs Jahren, treu geblieben. Dabei handelt es sich um einen Betrieb mit 15 Mitarbeitenden, der vor allem auf Neubauten und Renovationen spezialisiert ist. Kontinuierlich hat er sich hochgearbeitet: Zuerst, weil der bisherige Techniker im Betrieb aufgehört hatte. Michael Angehrn machte die Weiterbildung zum Vorarbeiter und rutschte so immer mehr in die Planung. «Also habe ich auch noch den ‘Polier’ gemacht.» Der 24-Jährige hat einen Chef, der ihn fördert und unterstützt. Heute wird Michael Angehrn stark in der Planung eingesetzt, weshalb er sich schliesslich zur Weiterbildung zum Techniker HF an der ibW entschlossen hatte.
Dieser Weg war in seiner Schulkarriere nicht vorauszusehen. Michael Angehrn stammt aus einer traditionellen Unternehmerfamilie. Dass er etwas mit dem Werkstoff Holz machen wolle, war Angehrn aber seit der Primarschule klar. Nach eigenen Angaben war er ein ziemlich mittelmässiger Realschüler und nahm nach der obligatorischen Schule eine Lehre als Zimmermann bei Jung Holzbau in Engelburg in Angriff.
Hat ein 24-Jähriger, der im Beruf engagiert ist und eine Weiterbildung besucht, noch Freizeit? Und was macht man in dieser Zeit? Michael Angehrn züchtet Zwerghühner. Er hält ungefähr 30 Hühner in der Zucht und ungefähr 150 bis 200 Küken. «Vor zwei Jahren habe ich an der Hauptsonderschau der Belgischen Bartzwerge in Deutschland ein Ehrenband gewonnen», sagt Michael Angehrn stolz. An der Ausstellung nehmen jeweils 1'600 Hühner teil. Seine Freundin, die von Anfang an wusste, dass es ihn ohne Hühner nicht gebe, ist mittlerweile soweit, dass sie ihn manchmal frage, ob er nicht einmal ein Huhn schlachten könne. Damit sie frisches Fleisch essen könnten.
Seine Zukunft sieht Michael Angehrn «spannend». Zum einen gäbe es die eher traditionellen Architekten, zum anderen eine ganze Flut von jungen, kreativen und rationell denkenden Generalunternehmern, die «geniale Projekte» umsetzen würden. Im Herbst 2019 macht er den HF-Abschluss an der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz und sagt heute: «Wenn man mit Wille und Freude bei der Sache ist, kommt man weiter.»